Die Suche nach dem richtigen Ausbildungsplatz ist nicht einfach. Vor allem Jugendliche mit sozialen Schwächen finden teilweise keine passende Lehrstelle, oder müssen die Lehre aus verschiedenen Gründen abbrechen. An sie richtet sich das Angebot des Ausbildungszentrums Vorarlberg. 

Es gibt zahlreiche Gründe, warum Jugendliche keine Lehrstelle finden oder eine Lehre abbrechen (müssen). Besonders junge Erwachsene mit sozialen Schwächen haben es oft schwer in der Ausbildung. Der Abbruch einer bestehenden Lehre sollte der letzte Ausweg sein; besonders, wenn die Lehrabschlussprüfung schon vor der Türe steht. Wenn Probleme im Lehrbetrieb oder der Berufsschule auftreten, bieten verschiedene Institutionen Hilfe an. Gibt es in der Berufsschule Probleme, kann ein(e) Nachhilfelehrer(in) vom Betrieb gestellt werden, um die Schule problemlos zu meistern. Die Kosten für die Nachhilfe werden von offizieller Seite gefördert. Bei zwischenmenschlichen Problemen können Lehrlinge Coachings von der Initiative Lehre statt Leere in Anspruch nehmen. Lehre statt Leere bietet professionelle Begleitung, Beratung und Unterstützung sowohl für Lehrlinge als auch für Lehrbetriebe. Das Ziel der Initiative ist es, Lehrabbrüchen entgegenzuwirken und die hohe Ausbilungsqualität am Standort Österreich zu sichern und auszubauen.

Hilfe im Ausbildungszentrum

In Vorarlberg lässt man Jugendliche, die ihre Lehre dennoch abbrechen oder keine Ausbildungsstelle finden, nicht allein. Für junge Menschen, die Schwierigkeiten mit der Ausbildung haben, bietet das Ausbildungszentrum Vorarlberg unterschiedliche Lehren in verschiedenen Branchen an, bei denen neben der beruflichen Praxis auch soziale Kompetenzen vermittelt werden. Seit 2005 werden die Lehrlinge in Hohenems, Dornbirn, Rankweil und Frastanz so auf eine weitere Karrierelaufbahn vorbereitet. Im Schnitt werden auf diesem Weg etwa 120 Lehrlinge pro Jahr ausgebildet, der Großteil in Metalltechnik.

13 verschiedene Lehrberufe

Die Lehren sind gemäß des Berufsausbildungsgesetzes in dualer Form organisiert. Das beinhaltet einen betrieblichen praxisorientierten Teil sowie eine schulische Ausbildung an der jeweiligen Landesberufsschule. Die Lehrlinge schließen ihre Ausbildung mit einer normalen Lehrabschlussprüfung ab. Zum Ausbildungsportfolio gehören 13 unterschiedliche Lehrberufe. Am Standort Hohenems werden die Lehren zum/zur Tischler(in), Tischlereitechnikerin und Tischlereitechniker, Betriebslogistikerin und Betriebslogistiker, Malerin und Maler, Elektrotechnikerin und Elektrotechniker, Fahrradmechatronikerin und Fahrradmechatroniker sowie Bürofachkraft angeboten. Zukünftige Einzelhandelsfachkräfte bildet man im Kaufdirwas in Dornbirn aus. Dort verkaufen die Lehrlinge handgefertige Werkstücke aus den Lehrwerkstätten des Ausbildungszentrums. Am Standort Rankweil dreht sich alles um Metallbearbeitung und Metalltechnik. Die Lehrberufe Kochen, Informationstechnologie, Restaurantfachkraft und Systemgastronomie werden in Zusammenarbeit mit der AquaMühle in Frastanz und der Messe Dornbirn angeboten. Das Ausbildungszentrum arbeitet eng mit den Vorarlberger Unternehmen zusammen. Sie stellen den Lehrlingen Praktikumsplätze zur Verfügung und sichern durch Übernahmen nach erfolgreich absolvierter Lehrabschlussprüfung vielversprechende Zukunftsperspektiven.

Vermittlung über das AMS

Das Ausbildungszentrum Vorarlberg gehört jeweils zur Hälfte der Arbeiterkammer und der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Finanziert wird es vom Land Vorarlberg und vom AMS. Die Lehrstellen werden an Jugendliche mit abgeschlossener Schulpflicht zwischen 15 und 25 Jahren vergeben, die beim AMS vorgemerkt sind und die trotz intensiver Vermittlungsversuche keine Lehrstelle finden oder eine betriebliche Lehre abgebrochen haben. Das AMS hilft bei der Vermittlung der Stellen.