Das „Vorarlberger Lehrlingsmodell“ bietet perfekte Aufstiegschancen. Nach spätestens fünf Jahren haben Lehrlinge nicht nur den Lehrabschluss, sondern auch die Matura in der Tasche.

Wer sich für den Weg Lehre mit Matura entscheidet und erfolgreich absolviert, verschafft sich eine ausgezeichnete Startposition am Arbeitsmarkt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Lehrlinge, die ihre Lehrzeit nicht nur mit einer Lehre, sondern auch mit den Vorteilen einer Berufsreifeprüfung abschließen, punkten neben einer praxisorientierten Fachausbildung darüber hinaus mit einer breiten Allgemeinbildung. Das sorgt für hohe Berufschancen und eine steile Karriereleiter. Von der dualen Ausbildung profitieren auch die Unternehmen, die damit über mehr höherqualifizierte Mitarbeiter verfügen. Lehrbetriebe, die den Lehrlingen die Möglichkeit für „Lehre und Matura“ bieten, erhalten zudem unter gewissen Voraussetzungen finanzielle Unterstützungen.

Smarter Start

Voraussetzung ist neben Motivation und Lernbereitschaft, dass es sich bei der Berufsausbildung um einen mindes-tens dreijährigen Lehrberuf handelt. Außerdem muss zwischen Lehrbetrieb und dem Lehrling eine Verlängerung der Lehrzeit um ein halbes Jahr vereinbart werden. Absolviert man dann noch das 5-stufige Aufnahmeverfahren, steht einer Karriere mit Lehre nichts mehr im Wege.

Aufnahmeverfahren

Starten kann man mit der Berufsmatura im ersten, zweiten oder bei einer 4-jährigen Lehre sogar im dritten Lehrjahr. Ab Beginn haben die Lehrlinge dann fünf Jahre Zeit, die Berufsreifeprüfung kostenfrei zu absolvieren. Das Fünf-Stufen-Aufnahmeverfahren sieht neben dem Besuch einer Informationsveranstaltung außerdem die Teilnahme an einem Basiskurs vor. Verpflichtend ist auch ein Aufnahmegespräch, bei dem das Potenzial der Lehrlinge analysiert sowie Kompetenzen und Motivation gecheckt werden.

Verschiedene Modelle

Die vorbereitenden Kurse zur Matura finden in Bludenz, Feldkirch, Dornbirn oder Bregenz statt, entweder außerhalb oder während der Arbeitszeit. Wählt man das Arbeitszeitmodell, ist eine Zustimmung des Lehrbetriebes  notwendig. Die Kurszeit gilt dann als Arbeitszeit und der Arbeitgeber bekommt die Brutto-Lehrlingsentschädigung für die Kurszeit zurückerstattet. Beim Freizeitmodell hingegen finden die Kurse abends oder am Wochenende statt und man braucht keine Zustimmung des Lehrbetriebs.

Auf dem Lehrplan stehen neben Deutsch, Mathematik, Englisch auch ein Fachbereich. Dabei bringen die Lehrlinge ihre Kenntnisse ein und heben sie auf Maturaniveau an. Oder aber, der Lehrling wählt einen Bereich, der allen Berufsgruppen offensteht – auch das ist möglich und schafft weitere Flexibilität in der Zukunft. Sind alle vier Fächer positiv abgeschlossen erhalten die Absolvent(inn)en ihr Maturazeugnis.

Gut zu wissen

Um bei Prüfungen antreten zu können, braucht es bei den einzelnen Fächern eine Anwesenheit von mindestens 75 Prozent. Zusätzlich sollten Lern- und Übungszeiten eingeplant werden. Die Kurse und Kursunterlagen sind für alle Lehrlinge kostenlos. Los geht's – worauf wartest du?